Monika Harnischmacher

Künstlerisches Schaffen

bedeutet für mich

Nähe zur Welt und Ferne zur Welt,
Konzentration, bei mir sein und Selbstvergessenheit,
im Verweilen und mich Versenken gegenwärtig zu sein und jenseits der Gegenwart zu sein,
einen fraglosen Raum zu betreten und einen fragenden Raum, der fordert,
das bewegende Gefühl: ich er-schaffe, und darin immer wieder zu spüren: ich schöpfe aus einer schon vorhandenen Quelle.

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Was ist mir Inspiration ?

Mich inspirieren zwei Wirklichkeiten, die sichtbare und die unsichtbare, so ein Blatt, ein Stein, ein Schatten, eine Farbe im Sand, ein Baum, ein Mensch, ein Tanz
und auch ein Gedicht, ein Gedanke, ein Gefühl, eine Musik.

Ich zeichne, ich male, ich fange an und es geschieht etwas – ein Bild entsteht.

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Mein künstlerisches Arbeiten ist für mich wie ein Baum: das, was jetzt mein Schaffen ausmacht, hat seine Wurzeln in dem, was am Anfang war. Die Wurzeln haben ihren ganz eigenen Wert.

So zeige ich neben den aktuellen Arbeiten auch die Werke, die am Beginn meines künstlerischen Weges stehen.

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Ich gebe einen Einblick in die Entwicklung meines Schaffens:

Von Kind an war Malen und Zeichnen meine intuitiv gewählte Möglichkeit, dem Wunsch nach schöpferischem Tun und Ausdruck nachzukommen.

Es gab eine Zeit - vor fünfzehn Jahren - da begann der zeichnerische und malerische Ausdruck mich mehr und mehr in Bann zu ziehen. Das Aktzeichnen wurde für mich bedeutsam und ich habe darin die gezeichnete Linie mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten als etwas Faszinierendes erfahren.

„Die menschliche Figur“ beschäftigte und forderte mich.
Ich begann, die Bäume des Waldes neu wahrzunehmen: sie erinnerten mich in ihrer Gestalt an den Menschen und wurden durch ihren individuellen Ausdruck zu „Baum-Figuren“.

Grafitstift , Ölkreide, Tinte, Tusche und Acrylfarbe liessen mich neue Ausdrucksformen entdecken: die vielfältigen Strukturen und Formen in der Natur führten zu ersten abstrakten Werken.

Eine neue Sichtweise auf Natur, Menschen und Dinge entfaltete sich - eine neue Herangehensweise entstand: das, was mir gegenüber war, wandelte ich in eine Formensprache, die mehr zum Ausdruck brachte, als zunächst sichtbar schien.

Es entstanden Bilder mit sich überlagernden Ebenen, die durchscheinen ließen, was tiefer lag.
Die Arbeiten zeigen offene, im Werden begriffene Stellen und geformte, sich ordnende Bereiche. Die Bilder waren nicht festgelegt und entstanden Schicht um Schicht, wurden immer wieder zerstört, um wieder neu zu werden.

Kunst ist immer auch ein Unterwegssein: in der Malerei wurde mir der realistische Ausdruck phasenweise wichtig. Dann begann mich der Holzschnitt zu faszinieren - das Spiel zwischen Linie und Fläche, die Vielfalt an farblichen Gestaltungsmöglichkeiten, der greifbare Aspekt des Materials "Holz" und nicht zuletzt freute mich der Witz, der in diesen Arbeiten Ausdruck fand.

Bilder suchen Namen – einige der Titel meiner Arbeiten sind im Dialog mit Menschen entstanden, die die Bilder mit-betrachtet haben.

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Lebenswege

1967 in NRW geboren, seit 1988 in der Rhein-Neckar-Region. Seit 1991 Tätigkeit als Ergotherapeutin.

Auf meinem künstlerischen Weg habe ich mich fortgebildet in zahlreichen Seminaren in Heidelberg, Mannheim, Trier, Bonn, Pomona (bei Siena/Italien).

Im Intensivstudium „Malerei und Zeichnung“ an der Europäischen Kunstakademie in Trier (2001) sowie im Intensivstudium „Malerei und Zeichnung“ im artefact, werkstatt für kunst e.V. in Bonn (2005-2008) vertiefte und erweiterte ich meine künstlerischen Erfahrungen.

Seit dem Jahr 2001 habe ich meine Bilder in zahlreichen Ausstellungen gezeigt.

Februar 2017